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PRESSE

Witzenhausen

"Die Heiligen Rocker aus Darmstadt"
Petra Neftel im hr maintower, 28.12.2015

"Dieser Rock'n'Roll Pfarrer macht alle Engel verrückt"
John Roth in der BILD-Zeitung, 26.11.2021

"Gänsehaut und ihre Folgen"
Ein Pfarrer und ein Organist bringen Rockmusik in die Kirche
Johannes Breckner im Darmstädter ECHO 17.11.2021


Überwältigendes Presseurteil im ECHO
zum Konzert in Groß-Gerau 16.6.2019
"Jetzt lasst es einfach krachen..." (Zur Konzertkritik von Charlotte Martin)
Deep Organ On Rock – laut und erfolgreich
Stadtkirche zu Wanfried, 8.10.2017

Gut 200 Besucher – zum großen Teil gar nicht mehr so jung – bekamen Freitagabend ganz schön was „auf die Ohren“. E-Gitarre, Bass, Saxophon, Trompete und Schlagzeug fusionierten mit der eben fertig reparierten großen Kirchenorgel. Nein, diesmal gab es nicht Bach und Händel, nicht einmal Reger, sondern Santana, Beatles, Deep Purple, Chicago, The Doors, Iron Butterfly dröhnten durch die Kirche und brachten das Publikum in Bewegung. DOOR, das ist ein Projekt von insgesamt neun Musikern in der Johannesgemeinde in Darmstadt, das von Pfarrer Dr. Schnitzspahn schon vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde. Mit Bernhardt Brand-Hofmeister, dem begabten und engagierten Organisten der Gemeinde hat er einen trefflichen Unterstützer gefunden. Die Musiker kommen aus ganz verschiedenen Berufen, sind aber dennoch ein wenig geistlich „dominiert“. Zwei Pfarrer und ein Prediger der Freikirche rocken mit ihren Freunden, um die halbe Stelle des Organisten auf eine volle aufzustocken. Ein Teil der Konzerteinnahmen unterstützt die Johannesgemeinde, der andere ist unserer Orgel zugutegekommen.

Hessisch/Niedersächsische Allgemeine

Sie reißen das Publikum mit
„Deep Organ O
n Rock“ ließen die 70er-Jahre aufleben

(Zur Konzertkritik von Margitta Hild)

Göttinger Tageblatt

So rockt D.O.O.R. die Kirche in Scheden

Mit dem D.O.O.R.-Projekt brachten ein rockender Pfarrer und seine musikalischen Jünger den Sound der 1960er und 70er-Jahre in die St. Markus Kirche in Scheden – und machten das Gotteshaus zur Disco. (Zur Konzertkritik von Jörg Linnhoff)

 

Magie aus Licht und Tönen

Wiesbaden, 17.5.2019 (Stefan Da Re)

Beeindruckendes Multimedia-Konzert mit Klassikern der Rock- und Popmusik in der Englischen Kirche


In der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche St. Augustine‘s of Canterbury in der Frankfurter Straße konnten die Besucherinnen und Besucher am vergangenen Freitag (17.05.) einem besonderen Konzert beiwohnen, als Bass-Riffs mit Orgelakkorden verschmolzen. „Deep Organ on Rock“ heißt das Darmstädter Musikprojekt um Pfarrer Gerhard Schnitzspahn und Kirchenmusiker Bernhardt Brand-Hofmeister sowie sechs weiteren Musikern, das bekannte Rock- und Popklassiker interpretiert. Mit diesem beeindruckenden musikalischen Crossover begeistert das D.O.O.R.-Projekt seit Jahren Liebhaber von Orgel- und Rockmusik mit seiner sakralen Klangfülle. Davon konnten sich auch die rund 120 Menschen in der Englischen Kirche überzeugen. Dabei erwies sich der Veranstaltungsort als bestens geeignet. Scheinwerfer tauchten die altehrwürdigen Säulen in buntes Licht, und eine Getränke-Bar sorgte dafür, dass niemand durstig blieb.
Die Idee, die Band nach Wiesbaden zu holen, hatte Stephan Da Re, Pfarrer der Ev. Johanneskirchengemeinde und Mitveranstalter des Konzerts. Gemeinsam mit seinem Kollegen Christopher Easthill stimmten die beiden Geistlichen schwungvoll in das Abendprogramm ein und dankten hinterher mit Pralinen einer namhaften Wiesbadener Pralinenmanufaktur an der Wilhelmstraße.
„Wir sind glücklich und sehr dankbar für einen wunderbaren Abend und ein zufriedenes Publikum“, resümierte Da Re im Anschluss an die Veranstaltung. Schnitzspahn, der das DOOR-Projekt 2007 gründete, fügte hinzu: „Heute haben wir alle Stücke gespielt, die wir spielen können.“ Drei Zugaben und stehende Ovationen waren ein eindeutiges Zeichen: Es hat gefallen!

 

Laurentius hat gerockt
Laurentiuskirche Seeheim, 29.9.2017 (Hans Hrausek)

Am Freitag, 18. August erbebte die Empore vor der Orgel unter den Rockmusikklängen von D.O.O.R. (Deep Organ on Rock – seit 2014 on tour), die mit sieben Musikern in der Besetzung Kirchenorgel, E-Gitarre, Bass, zwei Schlagzeuge/Percussion und zwei Saxophon/Querflöte/Trompete/Gesang unter Leitung von Pfr. Dr. Gerhard Schnitzspahn die fast voll besetzte Laurentiuskirche mitrissen. Gemäß Matthäus 7.24-27 ist die Kirche das Haus auf dem Felsen (engl. Rock), warum also nicht populäre Rockmusik in der Kirche?

Schon Martin Luther hat Gassenhauern seiner Zeit christliche Texte ‚verpasst’, um Kirchenbesucher mit populärer Musik in der Kirche zu begeistern. D.O.O.R. versucht, Rockmusik mit der klassischen Orgel zu verbinden und so neue Klangwelten zwischen alter und neuer Musik zu eröffnen. Allerdings hatte unsere Orgel in der Laurentiuskirche durchaus Schwierigkeiten, sich gegen die über Lautsprecher verstärkten anderen Instrumente Gehör zu verschaffen, überzeugte aber mit Bernhardt Brand-Hofmeister bei Soli durch ihre Klangfülle und war in der Lage mitzurocken. D.O.O.R. spielte so schwungvoll im Hardrock-Beat Klassiker der Rockmusik von Deep Purple, Santana, The Doors  und anderen, dass man den Eindruck haben konnte, die Säulen der Kirchenemporen würden mitswingen.

 

In jedem Fall tat dies das Publikum und unterstützte auch durch rhythmisches Klatschen. Mit dabei am E-Bass oder klassischen Kontrabass unser ehemaliger Pfarrer Dr. Alfred König. An das Attentat von Barcelona am Vortag erinnerte Pfr. Dr. Schnitzspahn in einer kurzen Ansprache und leitete über auf den tröstenden und Zuversicht vermittelnden Song von Louis Armstrongs: What a wonderful wordl, der von Manfred Horschler einfühlsam interpretiert wurde. Ohne mehrere Zugaben wurde D.O.O.R vom begeisterten Publikum nicht entlassen.
Wer D.O.O.R nochmals erleben möchte, hat dazu unter verschiedenen Links auf                                                      Gelegenheit.

 

Von Rokoko bis Rock; neunte Orgelmeile in Dieburg
Darmstädter Echo, 26.6.2017

Ob Gospel, klassisch oder rockig: Die neunte Dieburger Orgelmeile bot den Besuchern  ... wieder eine große musikalische Bandbreite. Den Abschluss bildeten ..."Deep Organ On Rock" in St.Wolfgang mit Gerhard Schnitzspahn an der Gitarre,

Wo der Pfarrer mit der Orgel rockt
Bandprojekt "Deep Organ On Rock" wagt erfolgreich eine moderne Spielart von Kirchenmusik
Darmstädter Echo, 1.12.2015 (Alexandra Welsch)

Rocksound aus der Kirche

BIRKENAU, 30.08.2018

Darmstädter Gruppe „Deep Organ On Rock“ spielt Santana und Co

Rocksound aus der Kirche? Ja! „Die Klassiker der Rockmusik im Kirchenraum“ waren das Motto des Konzerts der besonderen Art in der evangelischen Kirche in Birkenau. Und Liebhaber der Rockmusik kamen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Die Gruppe „Deep Organ On Rock“, die sich in der evangelischen Johannesgemeinde in Darmstadt um den Organisten Bernhardt Brand-Hofmeister und Pfarrer Dr. Gerhard Schnitzspahn (Gitarre) gebildet hatte, begeisterte am Sonntagabend das Birkenauer Publikum.

Im Mittelpunkt standen Stücke von unter anderem Deep Purple, Santana, The Doors oder auch Queen – alle im Zusammenspiel von Kirchenorgel mit E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und Saxofon. Bernhardt Brand-Hofmeister (Orgel), Pfarrer Gerhard Schnitzspahn (Gitarre), Manfred Gerber (Saxofon, Gitarre), Alfred König (Bass), Manfred Horschler (Brass, Saxofon, Gesang), Thomas Tschur (Schlagzeug, Percussion), Stefan Distler (Schlagzeug, Percussion) und Peter Groth (Trompete) sorgten für Stimmung.

Das Konzert fand im Rahmen eines Fundraising-Projekts der evangelischen Johannesgemeinde Darmstadt statt, das heißt, alle Musiker spielten ohne Gage und die Einnahmen sind zum Großteil für dieses Projekt bestimmt.

Orgelmeile: Der Konzert-Parcours durch vier Dieburger Kirchen begeistert die Zuhörer
Darmstädter Echo, 26.6.2017

Den Abend beschloss  ... das vielfach bewährte Darmstädter Projekt "Deep Organ on Rock" um den Organisten Bernhardt Brand-Hofmeister

Ein Pfarrer, der die Kirche rockt

Kirchgänger mit Rock-Faible: Das Bandprojekt von Gerhard Schnitzspahn entzückt die Johannesgemeinde.

Frankfurter Rundschau 3.12.2015 (Alexandra Welsch)

Wenn das Bandprojekt „Deep Organ On Rock“ um den Johanneskirchenpfarrer Gerhard Schnitzspahn loslegt, tönen Rockhits von der Kirchenempore. Und das kommt an, ist es doch für viele Kirchgänger von heute die Musik, mit der sie aufgewachsen sind. Der Schlagzeuger haut seine Sticks aneinander und treibt mit Beckenhieben einen bohrenden Orgellauf an. Eine E-Gitarre schraubt sich rein, baut Spannung auf mit langgezogenen Solotönen, bis der Beat einsetzt und das Stück zu laufen beginnt. Das Saxofon steuert die Gesangslinie bei, die im Original die Stimme von Carlos Santana singt: „I got a black magic woman.“

Den Hit der Latinrockband „Santana“ zu covern, ist nichts Außergewöhnliches. Das besondere aber in diesem Fall ist, das sich das Ganze nicht etwa in der Bessunger Knabenschule abspielt oder auf einer Bühne beim Heinerfest: Nein, die Nummer tönt von einer Kirchenempore, gespielt von Musikern des Projekts „D.O.O.R.“ – das steht für „Deep Organ On Rock“ und ist eine unkonventionelle Fusion aus Kirchenorgel und Rockmusik.

Treibende Kräfte dahinter sind Gerhard Schnitzspahn, seit 2006 Pfarrer der evangelischen Johannesgemeinde, und Bernhardt Brand-Hofmeister (32), seit 2011 Organist in der Johanneskirche. Schnitzspahn (57) ist passionierter Rockmusik-Fan und E-Gitarrist und hat sich in der Gemeinde schon länger einen Ruf als Rock’n’Roll-Pfarrer erspielt, der in Gottesdiensten gerne mal neue Klangpfade beschreitet.

"Highway to Hell" vor dem Altar ist tabu

Brand-Hofmeister reizt es schon immer, bei der Kirchenorgelmusik über den Tellerrand zu schauen und das Instrument neben den traditionellen Spielarten auch freimütig und experimentell einzusetzen. „Mein Leitspruch ist: Man kann alles auf Kirchenorgel spielen“, sagt der Organistensohn. Sämtliche Musik auf Orgel zu Gehör zu bringen, „das ist mein Spaß und mein Leben“.

Erleben konnte man das etwa schon bei Stummfilmnächten in der Johanneskirche, wo er zu Streifen wie „Metropolis“ oder „Ben Hur“ Improvisationen zum besten gab. Klingt irgendwie nach Darmstädter Kirche für neue Orgelmusik, oder? Der junge Mann grinst: „Ja, so in der Richtung habe ich’s vor.“

Und mit dem rockenden Pfarrer Schnitzspahn hat der offensichtlich einen Bruder im Geiste gefunden. Das „D.O.O.R.“-Projekt, in dem allesamt Kirchenmänner mit immer mal wieder wechselnder Besetzung mitmachen, gibt es seit 2007. Doch nachdem die Combo in den ersten Jahren meist im Rahmen einer „Nacht der Kirchen“ aufgetreten ist, wird sie mittlerweile auch unabhängig davon als Act gebucht. Für 2016 beispielsweise sind sie für die Pfungstädter Kerb angefragt. Und das findet Schnitzspahn gar nicht abwegig: „Kerb ist ja Kirchweih.“

Der Pfarrer hält es eher für naheliegend, Rockmusik in die Kirche zu tragen. Er verweist auf das Leitbild der Johanneskirche: „Bei Gott und den Menschen zu Hause.“ Da sollte man ruhig auch bei der Kirchenmusik dem sprichwörtlichen Volk auf den Mund schauen. Und von diejenigen, die in die Kirche kämen, seien nun mal viele im Alter ab 60 Jahren. „Die sind mit dieser Musik groß geworden. Wie alt sind denn die Stones? Alle über 70.“

"Kirchenmusik ist auch Verkündung"

Dass es nicht wenige Kirchgänger mit Rock-Faible gibt, hat sich laut Schnitzspahns Erzählungen bei ihren Auftritten von Anfang an bestätigt. Er denkt da etwa an ihr erstes solitäres Kirchenkonzert: Da seien Menschen mit Rollator gekommen – und er habe noch befürchtet, die wollten jetzt Bach hören. „Die kamen aber wegen Deep Purple.“ Im Grunde müsse man in der gesamten Seniorenarbeit umdenken.

Doch derlei alternative Ansätze in einem stark traditionell besetzten Raum kommen freilich nicht bei jedem gut an. „Es gibt auch Stimmen, die finden das schwierig“, weiß Schnitzspahn. „Und in manchen Kreisen gilt Schlagzeug als Teufelswerk.“ Aber für den Pfarrer gilt grundsätzlich: „Kirchenmusik ist auch Verkündung.“ Und was sie mit dem „D.O.O.R.“-Projekt verkünden wollten, sei Lebensfreude.

Dass die Texte in der Rockmusik gerne auch mal anderes übermitteln, ist ein kritischer Punkt. In „Black Magic Woman“ etwa singt Carlos Santana übersetzt: „Sie versucht einen Teufel aus mir zu machen.“ Gerhard Schnitzspahn spricht da von einer Gratwanderung. Und für ihn gibt es da ganz klare Grenzen: „Ich würde mich immer weigern, ‚Highway to Hell‘“ zu spielen.“ Die von AC/DC besungene „Schnellstraße in die Hölle“ sei für ihn die falsche Botschaft. „Ich will eher den ‚Highway to Heaven‘.“ (aw)

Rockige Klänge in der Kirche
KONZERT Starker Auftritt des D.O.O.R.-Projekts beim Orgelfestival „Org‘n X plosion“
Darmstädter Echo, 25.7.2016 (Marc Schüler)

JOHANNESVIERTEL - Sehr gut besucht war die Darmstädter Johanneskirche am Samstagabend zum Orgelfestival „Org’n X plosion“. Nach dem Beginn von Kirchenmusiker Bernhardt Brand-Hofmeister mit klassischen Stücken von Edvard Grieg und Sergej Wassiljewitsch Rachmaninow wurde es ab 22 Uhr richtig laut im Kirchenschiff. Das Projekt D.O.O.R. (Deep Organ On Rock) trat auf und sorgte für gute Stimmung im Gotteshaus.

Nicht ohne Grund haben die Musiker diesen Namen gewählt. „In Rock“ heißt das erste Studioalbum der bekannten Gruppe Deep Purple, deren unverkennbarer Sound von Jon Lords Hammondorgel und Ritchie Blackmores E-Gitarre die Massen begeisterte. Auch beim Projekt D.O.O.R. steht das Zusammenspiel von Orgel und Gitarre im Vordergrund.

Kirchenmusiker Bernhardt Brand-Hofmeister entlockt der klassischen Kirchenorgel die rockigen Klänge, dazu spielt Pfarrer Gerhard Schnitzspahn auf der E-Gitarre, begleitet von weiteren Musikern wie Manfred Gerber (Saxofon/Gitarre), Alfred König (Bass), Thomas Tschur (Schlagzeug) oder Hans-Jürgen Läpple (Brass). Herauskommt dabei ein für eine Kirche als Konzerthalle ungewohnter Klang, denn nicht selten werden mit Musik in den Gotteshäusern eher ruhige, langsame und bedächtige Stücke assoziiert.

„Auch für uns ist es eine Herausforderung, in der Kirche zu spielen“, berichtete Kirchenmusiker Bernhardt Brand-Hofmeister, der am Samstagabend an der Orgel saß. „Eine Kirche hat eine ganz eigene Akustik, daher ist es nicht immer einfach, diese auch für harten Rock zu nutzen.“

Einen neuen Weg will die Formation gehen und modernere Klänge einschlagen, als aus einer Kirche gewohnt. „Wir wollen die Brücke schlagen zwischen klassischer Kirchenmusik und neuerer, modernerer Musik“, erklärte Pfarrer Gerhard Schnitzspahn bei der Begrüßung dem überwiegend reiferen Publikum. Die Besucher lauschten den Klängen andächtig und schwelgten in Erinnerungen an die siebziger Jahre.

Auf der Leinwand am Altar

Da die Musiker ihre Instrumente auf der Orgelgalerie aufgebaut hatten und somit für die Besucher nicht zu sehen gewesen wären, hatten sie sich etwas einfallen lassen. Via Live-Videostream mit sechs verschiedenen Kameras wurde das Konzert aufgezeichnet und sofort auf der Leinwand am Altar gezeigt. Um an die Ära des harten Rock zu erinnern, wurden allerlei Symbole und Artefakte aus dieser Zeit daneben projiziert, was für viele Besucher einen hohen Wiedererkennungswert hatte.

Lob gab es von den Besuchern für die Idee eines Live-Rockkonzerts mit Orgel in der Johanneskirche. „Der Abend hat mir gut gefallen. Die Rockmusik ist toll. Das Zuhören macht viel Spaß“, sagte Isolde Fuchs aus Darmstadt, die seit 20 Uhr den verschiedenen Musikangeboten des Orgelfestivals gelauscht hatte.

Rund eine Stunde spielten die Musiker um Pfarrer Gerhard Schnitzspahn und lockten mit den auf der Straße gut zu hörenden rockigen Klängen immer wieder Passanten ins Gotteshaus, ehe das Orgelfestival nach 23 Uhr sein Ende fand.

Kraftvolle Bässe im Gotteshaus
Rockband, Posaunenchor und Kirchenorgel: Door-Projekt macht aus Oldies atemberaubendes Hörerlebnis
Werra Rundschau,  9.10.2017 (Lorenz Schöggl)

Wanfried. Am Freitagabend haben  die Musiker von Deep Organ On Rock (Door) die fast voll besetzte Kirche in Wanfried gerockt und beeindruckten mit einer zweistündigen musikalischen Zeitreise.

Kraftvolle Bässe, ein überwältigender Klang und Klassiker, die wie auf dem Höhepunkt ihrer Zeit zum Mitsingen und Mitfiebern einluden. Vom Ort der besten Akustik aus, dem Orgelpodest, gingen den Zuhörern legendäre Lieder der Rockmusik wie „Light my fire“ und „Speed King“ von allen Seiten bis unter die Haut.

Saxofon, Blasmusik, E-Gitarre und Orgel: Die Fusion der Kirchenorgel mit Rockband und Posaunenchor ließ den Zuhörer gespannt erwarten, welches Instrument als Nächstes einen Klassiker eröffnet und alte Erinnerungen wachruft.

Dabei wirkte die Musik keineswegs wie aus dem letzten Jahrtausend, sondern bot durch den gekonnten Mix der Instrumente ein vollkommen neues Hörerlebnis, das Fans aller Musikrichtungen mitfiebern ließ. Deshalb waren nicht nur Zuhörer, bei denen die Klassiker zur Jugendmusik gehörten, sondern auch junge Gesichter dabei und genossen die Stilrichtung, die moderner als je zuvor wirkte.

Alle Älteren lud man auf eine Zeitreise ein, die Erinnerungen wachrief und neben Musik auch eine Vielfalt anderer Kultur-Ikonen präsentierte. Direkt vor dem Altar wurde eine Leinwand aufgebaut, die im Wechsel eine Diashow vorführte, und Liveaufnahmen der Band, die auf der anderen Seite der Kirche vor der Orgel stand, gezeigt. Kleidung der 80er, die ersten Mobiltelefone, berühmte Persönlichkeiten wie Bob Dylan, der VW Käfer und Film-Klassiker wie die Feuerzangenbowle: Die Diashow ließ nahezu keinen Kult des 20. Jahrhunderts aus. Veranstalter des Konzerts war der Förderverein Stadtkirche Wanfried. „Es ist eine enorme Anstrengung, eine Kirche zu erhalten, doch Events wie dieses sind es wert“, betont Stephan von Eschwege, Schatzmeister des Vereins, dankt allen Zuhörern für das Kommen und betont, dass dem Verein jede Unterstützung willkommen ist.

ROCKMUSIK UND KIRCHENORGEL
Pfarrer rockt die Orgel in Darmstadt
EKHN AKTUELL, 8.3.2016

Ein Schlagzeug, E-Gitarren und eine Kirchenorgel – passt das zusammen? „Auf jeden Fall“, sagt der Pfarrer und Gitarrist Gerhard Schnitzspahn aus Darmstadt. Zusammen mit vier Freunden spielt er Rockmusik in der Darmstädter Johanniskirche. Bei den Gottesdienstbesuchern kommt das an.

Der Schlagzeuger haut seine Sticks aneinander und gibt den Takt vor, Pfarrer Schnitzspahn dirigiert den Einsatz von Saxophon und Kirchenorgel. Dann ertönt von der Kirchenempore der Rocksong „A Whiter Shade of Pale“. Besonders angetan haben es der Band mit dem Namen „D.O.O.R“ die Rockhits aus den sechziger bis achtziger Jahren. D.O.O.R. - das steht für Deep Organ On Rock und bezeichnet die Mischung aus Kirchenorgel und Rockmusik.

Die Orgel als Königin der Instrumente

Ungewöhnlich findet der Organist Bernhard Brand-Hofmeister die Fusion der Instrumente nicht. „Auf der Orgel kann man alles spielen“, sagt er. Zum Finale des Songs haut er in die Tasten, tritt die Pedale und zieht alle Register. Brand-Hofmeister will damit die Orgel als Instrument wiederbeleben. Denn oft werde die Kirchenorgel als veraltet wahrgenommen. Dabei stecke so viel in der Orgel. „Sie ist die Königin der Instrumente“, schwärmt der Organist aus Groß-Gerau.  

Durch Rockmusik in der Kirche zu Hause gefühlt

Mit Rockmusik in der Kirche hat auch Pfarrer Schnitzspahn kein Problem. Natürlich gebe es immer Leute, die eine andere Meinung haben. Dennoch ist er davon überzeugt, dass viele Menschen seine Musik gut finden. „Nach unserem ersten Auftritt haben die Leute zu mir gesagt, dass sie sich plötzlich in der Kirche zu Hause gefühlt haben“. Genau das will der Pfarrer – Menschen erreichen, die sonst nicht in die Kirche kommen. „Das ist Verkündigung, nur mit anderen Worten“, sagt Schnitzspahn und streichelt seine E-Gitarre.

Vom kleinen Musikprojekt auf die Bühne

„Angefangen hat alles vor fünf Jahren bei der Nacht der Kirchen. Da haben wir mal als ein kleiner Programmpunkt gespielt“, erinnert sich Schnitzspahn. Mittlerweile üben die D.O.O.Rs  nicht nur in der Darmstädter Johanniskirche. Die Band gibt regelmäßig in hessischen Kirchen Konzerte. „Da kommen Jung und Alt – von gebrechlichen Menschen mit Rollator bis zum Biker ist bei unseren Konzerten alles vertreten“, freut sich Schnitzspahn.

Auf der Suche nach dem Paradies FERNSEHGOTTESDIENST ZDF überträgt live aus der Johanneskirche / Bandprojekt D.O.O.R. rockt
Darmstädter Echo, 2.5.2017 (Alexandra Welsch)

Es könnte ein Stück aus dem Hippie-Musical „Jesus Christ Superstar“ sein, was da durch das Kirchenschiff schallt. „Gott schenkt Freiheit“, singt Mirjam Thöne mit hochtönig-kräftigem Organ zu der groovenden Beatmusik, die Schlagzeug, Bass, E-Gitarre und Kirchenorgel munter von der Empore schicken. Pfarrer Gerhard Schnitzspahn an der Front streicht beherzt die Akkorde in die Gitarrensaiten und singt mit. Ein besonderer Gottesdienst stand am Sonntagvormittag in der Johanneskirche an. Dass der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde mit dem sechsköpfigen Bandprojekt „Deep Organ On Rock“ (D.O.O.R.) an der Seite des jungen Organisten Bernhardt Brand-Hofmeister die christliche Botschaft außer predigend auch rockend übermittelt, war hier nicht das erste Mal zu erleben. Aber nun war das ZDF mit von der Partie, um den Rockgottesdienst mit dem Titel „Jenseits von Eden“ live ins Fernsehen zu übertragen. Scheinwerfer erhellen den Kirchenraum Das kündigt sich schon vor der Kirchenpforte an, denn der Johannesplatz ist zugeparkt von Übertragungs- und Techniklastwagen. Auch drinnen prägt die Aufzeichnung die Szenerie: Die Kirche strahlt angesichts etlicher Scheinwerfer noch heller, als sie es an diesem prächtigen Frühlingstag ohnehin schon tut. Und das Gotteshaus dürfte allein wegen des rund 30-köpfigen ZDF-Teams voller sein als üblich. Überall wuseln Männer und Frauen mit Headsets und Kameras herum. Doch bevor der Gottesdienst losgeht, steht ein Probedurchgang inklusive Soundcheck an. „Am Anfang bitte sitzen bleiben, auch wenn Sie es bei der Eingangsliturgie anders gewohnt sind“, erläutert Pfarrerin Elke Rudloff, Beauftragte für ZDF-Fernsehgottesdienste der Evangelischen Kirche in Deutschland. „Das hat bildtechnische Gründe.“ Und als die Fernsehleute dann ein Lied mit Publikum proben, heißt es:„Auch wenn Sie das Gelübde abgelegt haben, dass Sie nie im Leben singen – dann bitten wir heute, mitzusprechen.“ Vom ersten bis zum letzten Ton spielt die Musik eine tragende Rolle in dem Gottesdienst, der sich mit der Sehnsucht nach dem Paradies beschäftigt. Von Iron Butterflys „In A Gadda da Vida“ bis zu „A Whiter Shade of Pale“ von Procol Harum unterstreichen die Musikstücke stimmungsvoll, was die Predigten und Lesungen thematisieren. Frisierte Profile dienen als Feigenblätter „Viele sehnen sich zurück ins Paradies“, setzt Pfarrer Schnitzspahn in seiner Predigt an. Und ähnlich wie Adam und Eva, die sich nach dem verbotenen Essen vom Baum der Erkenntnis voll Scham mit Feigenblättern bedeckten, würden heute Lebensläufe oder Profile in sozialen Netzwerken frisiert, um sich besser darzustellen. Darauf kommt auch Samuel Koch zu sprechen, Schauspieler am Staatstheater in Darmstadt, seit seinem Unfall bei „Wetten, dass“ gelähmt und bekennender Christ. „Der Baum der Erkenntnis steht heute vielleicht im Internet“, gibt er zu bedenken. Und als Feigenblatt diene die Selbstoptimierung, mit der man immer besser und schöner werden wolle. „Aber echte Erlösung, die liegt in eines anderen Hand“, befindet Koch. „Gott sorgt dafür, dass wir Adams und Evas von heute nicht verloren gehen“, bekräftigt Pfarrer Schnitzspahn. Sein Mantel aus Vergebung und Liebe halte uns wärmer als alle selbst gestrickten Versuche. Und als die Band dann die versöhnliche Nummer „What a Wonderful World“ anstimmt, klingt es fast, als sei Louis Armstrong wieder auferstanden – und es huschen etliche beseelte Lächeln in die Gesichter der Gottesdienstbesucher.

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